Bericht von den Gelsenkirchener Schultheatertagen im Musiktheater im Revier
von Jörg Wickermann
Jährlich finden in Gelsenkirchen Theatertage statt, in welchen verschiedene Theatergruppen aus Gelsenkirchen zusammenkommen und sich gegenseitig ihre Stücke präsentieren. Das Festival streckt sich über drei Tage, in welchen dieses Jahr acht Theaterstücke aufgeführt wurden. Am 04.06.25 wurden die Theatertage mit einer Auftaktveranstaltung eröffnet, bei der die verschiedenen teilnehmenden Gruppen vorgestellt wurden. Nach der Auftaktveranstaltung wurde das erste Stück “West Side Story”, ein Musical, von der Gesamtschule Horst aufgeführt, in welchem es sich um zwei rivalisierende Gangs dreht. Hier geht es einmal um die amerikanischen Jets und die puerto-ricanischen Sharks und zwei Mitglieder aus den jeweiligen Gangs verlieben sich ineinander, was viel Drama auslöst, welches sogar bis zum Tode führt.
Am zweiten Tag der Gelsenkirchener Theatertage wurden drei Stücke aufgeführt: “Die Opodeldoks” von der Grundschule Sternschule, welches von einer Familie handelt, die in einem Grasland von Bergen umgeben wohnt und dort Hühner züchtet. Doch eines Tages werden die Kinder neugierig, was hinter den Bergen liegt und entdecken auf ihrer Reise eine ihnen fremde Welt. Das zweite Stück “10P auf Klassenfahrt”, aufgeführt von der Evangelischen Gesamtschule Bismarck, erzählt von einer Klasse, welche einen Campingtrip unternimmt und dort feststellt, dass der Zusammenhalt einer Klasse sehr wichtig ist. Zum Abschluss des zweiten Tages wurde von der Musiktheaterwerkstatt des MIR das Stück “Der Besuch der alten Dame” aufgeführt, wo eine Milliardärin in ihre kleine Heimatstadt zurückkehrt, um Rache an ihrer Jugendliebe zu nehmen; sie setzt sogar ein Kopfgeld auf ihn aus.
Am dritten und letzten Tag der Theatertage wurden vier Stücke aufgeführt. Zuerst das Stück “Schönheit” von der Sekundarschule Hassel, welches sie selbst geschrieben haben, um die gesellschaftlichen Vorstellungen von Schönheit zu kritisieren und sich mit den Begriffen Schönheit und Identität auseinander zu sezten. Das zweite Stück, “Schneewittchen und die sieben Zwerge”, war eine Adaption des originalen Märchens von der Gesamtschule Bismarck, in welchem sie Schönheitsideale hinterfragten und darauf hinwiesen, dass es bei Schönheit auf das Innere ankommt und nicht das Äußere. Das dritte Stück, auch von der Sekundarschule Hassel, hieß “Sehnsucht” und handelte davon, wie Jugendliche die Veränderung zwischen Kindheit und Erwachsenwerden verarbeiten.
Danach gab es die Abschlussveranstaltung, in welcher nochmal ausführlich über die Theatertage gesprochen wurde und wo eine Beobachtergruppe, welche sich jedes Stück angesehen hatte, alle Stücke innerhalb weniger Minuten nachstellte und parodierte. Zum endgültigen Abschluss der Theatertage wurde das Stück “The Crucible” von den Alternative Drama Highlights, einer englischsprachigen Theatergruppe der drei Gymnasien in Gelsenkirchen-Buer, auf die Bühne gebracht. Das Stück handelt von den Hexenverfolgungen und Gerichtsprozessen, welche Ende des 16. Jahrhunderts in Salem stattfanden. Es ist aus einer jugendlichen Perspektive gespielt, wo jeder für sein eigenes Überleben kämpft, auch wenn es anderen das Leben kostet.
Das waren die 24. Gelsenkirchener Schultheatertage und nächstes Jahr wird es wieder großartige Tage geben mit neuen und interessanten Theaterstücken der Jugendlichen.
Charlotte Schneider (EF)